Ablehnung

Angst vor Ablehnung als Traumafolge

Das Bedürfnis nach Zugehörigkeit ist tief in unserem Inneren verankert. Soziale Akzeptanz ist ein urmenschliches Verlangen. Wenn wir uns zugehörig und verbunden fühlen mit uns selbst und unseren Mitmenschen, erleben wir ein Gemeinschaftsgefühl. 

Physiologisch betrachtet ist der Mensch eine Frühgeburt. Denn um selbstständig überleben zu können, müsste ein Menschenkind bedeutend länger als 40 Wochen im Mutterleib bleiben. Aufgrund seiner Grösse wäre ein weiter entwickeltes Baby jedoch nicht mehr in der Lage, durch den Geburtskanal zu gelangen. 

Der Säugling ist nach seiner Geburt ein hilfloses Geschöpf, das ohne fürsorgliche Zuwendung nicht überleben kann. Die Liebe der Mutter zum Kind, bereits während der Schwangerschaft, ist entscheidend für die Entwicklung eines intakten Zugehörigkeitsgefühls. Fehlt es dem Baby an Geborgenheit und Verlässlichkeit, passieren bei ihm unbewusste Anpassungen, die traumatische Auswirkungen für sein späteres Leben haben können. 

Entstehung der Angst

Oft entwickelt sich die Angst vor Ablehnung pränatal, also vor der Geburt. Eine abgelehnte Schwangerschaft überträgt sich auf die Blutzufuhr und kann das Einnisten einer befruchteten Eizelle verhindern. Wenn eine Frau nicht schwanger werden möchte, zeigt sich dies unter anderem in einer kühleren Körpertemperatur. Das Ungeborene empfindet den mütterlichen Schutzraum als unterkühlt und abweisend. Es fehlt ihm der nährende Ort, das heimelige Nest. Es nimmt Zurückweisung wahr. 

Ein Abtreibungsversuch oder die Abtreibung eines Zwillings kann beim überlebenden Kind zu Ablehnungsängsten führen. Dies gilt auch für Abtreibungen in gedanklicher Form. Aus einer Familienkrise während der Schwangerschaft kann sich ein Gefühl von Ablehnung entwickeln. Auch eine gesundheitliche Notsituation der Mutter (Drogensucht, Vergiftung, sexueller oder körperlicher Missbrauch) kann beim ungeborenen Kind das Gefühl von Unerwünschtheit erzeugen. Hat eine Frau ein traumatisches Geburtserleben hinter sich, kann diese Verletzung die Akzeptanz ihres Babys in einer Folgeschwangerschaft beeinträchtigen.

Jede Ablehnung ist für das werdende Kind eine grosse Bedrohung und hat später im Leben einen Einfluss auf seine Selbstsicherheit. Ohne das Gefühl der Verbundenheit haben wir keine Sicherheit und kein Vertrauen in uns selbst und andere. Das Zugehörigkeitsgefühl lässt uns spüren, dass wir willkommen und erwünscht sind.  

Was sind die Folgen der Angst vor Ablehnung?

Aus der Angst vor Ablehnung können Glaubenssätze und Selbstzweifel entstehen. «Niemand liebt mich.» «Immer (wieder) werde ich allein gelassen.» «Niemand versteht mich.» «Ich vertraue niemanden.» «Wenn die Leute wüssten, wie ich wirklich bin, würden sie mich zurückweisen und stehen lassen.»

Menschen, die kein Zugehörigkeitsgefühl entwickeln konnten, stehen nicht für sich selbst ein. Im Gegenteil, sie machen sich kleiner, sie drücken sich weg und machen sich unsichtbar. Gefühle von Erfolg lassen sie nicht zu, da sie in ihren Augen kein Glück verdient haben. Und sollte sie tatsächlich jemand wertschätzen, ist ihr Misstrauen enorm. 

Von frühgeprägter Ablehnung betroffene Menschen können weitere Ängste entwickeln: Angst vor Einsamkeit oder Kontrollverlust, Angst zu versagen, Angst vor Zurückweisung oder dem Verlassenwerden.

Das kannst du tun, um deine Ablehnungsängste aufzulösen

Werde dir deines Dilemmas bewusst. Im besten Fall wird dadurch bereits eine Differenzierung möglich. Du kannst eine neue Prägung erstellen, indem du die verursachenden Bilder neu denkst und überschreibst. Wo haben deine Schreckensfantasien ihren Ursprung? Und wo wurzeln die real erlebten Schreckensszenarien? Könnten deine Ängste mit einer Traumatisierung deiner Eltern zusammenhängen? Gerne mache ich mich mit dir auf Spurensuche.

Für professionelle Unterstützung melde dich für das Erstgespräch bei mir.