Lähmendes Selbsterleben
Sie entsteht, wenn die Erstarrungs-, Orientierungs- und Verteidigungsreaktionen so eingeengt werden, dass du dich praktisch nur noch in ganz bestimmten dysfunktionalen Bahnen bewegen kannst.
Chronische Hilflosigkeit, erhöhte Wachsamkeit und die Unfähigkeit neue Verhaltensweisen zu erlernen sind häufige Merkmale traumatisierter Menschen.
Die Hilflosigkeit wird zu einem festen Bestandteil deines Leben. Dadurch fällt es dir zunehmend schwerer, dich anders als Hilflos zu verhalten. Alle traumatisierten Menschen erleben dies in gewissen Masse, deshalb wird es schwierig, in neuartigen Situationen präsent zu sein, nicht abzuspalten und abzudriften.
Eine Flucht- oder eine Vorwärtsbewegung ist praktisch nicht möglich. Du wirst Opfer deiner eigenen Gedanken, Verurteilungen und Bilder.
Wenn das Nervensystem auf ein Ereignis oder bestimmte Reize mit einem Anstieg der Erregung reagiert, gehst du nicht in Verteidigung über, sondern wechselst aus dem Erregungszustand sofort in den Zustand von ohnmächtiger Erstarrung und Hilflosigkeit.
Du übergehst die Emotionen, wie Wut, Ärger, Aggression und Angst und wirst Opfer, das darauf «wartet» immer wieder Opfer zu werden. Du bist zu einer normalen Orientierungsreaktion nicht mehr fähig. Bei einer Bedrohungslage kannst du nicht flüchten. Du erstarrst und wirst hilflos.
Jedesmal wenn du in erhöhte Erregung versetzt wirst, fühlst du dich automatisch gelähmt und hilflos. Obgleich das Adrenalin deine Energiereserven mobilisiert und du physisch in der Lage bist wegzulaufen, ist das Gefühl der Hilflosigkeit so stark, dass du nicht fliehen kannst. Statt der normalen Orientierungs- und Verteidigungsreaktion, sowie Freude und Lebendigkeit erlebst du Angstzustände, Gefangen sein, Scham, Benommenheit, Depression, Persönlichkeitsverlust und tiefe Hilflosigkeit.