Alles kann ein Auslösereiz (Trigger) sein
Natürlicher, positiv besetzter Flashback
Beschäftigen wir uns erst mit den positiven Auslösern. Die kennen wir alle. Da läuft ein Musikstück im Radio, dass dich an eine wunderschöne Situation erinnert und urplötzlich bist du in dieser Stimmung, vielleicht sogar aufgedreht und überglücklich.
Weitere positive Triggerreize können ein angenehmer Duft, ein Lieblingsort, der erste Schnee, der Amselgesang (mein Trigger), eine Stimme, eine Stimmung und vieles andere sein.
Dabei fühlt man sich für kurze Zeit in die damalige Situation zurückversetzt, respektive erlebt sie erneut. Es ist eine besonders intensive und emotionale Erinnerung.
Diese Form von Flashback kann man auch bewusst nutzen, um sich auf eine schwierige Situation vorzubereiten. Ich stimme mich mit einem Lied auf die bevorstehende Herausforderung ein. So wird der Blick in die Vergangenheit zu einer Ressource und kann bewusst genutzt werden.
Flashback aufgrund traumatischer Erfahrungen. Es ist so, als wäre die Zeit zurückgedreht worden.
Es ist ein blitzartiges, plötzliches Wiedererleben einer vergangenen, traumatischen Situation und ist überfordernd und überwältigend. Das frühere Ereignis durchlebt man nochmals mit allen Sinneseindrücken, Emotionen und Empfindungen, so als würde es erneut stattfinden. Dabei verliert man zeitweise die Umgebungswahrnehmung, Ansprechbarkeit und Realitätskontrolle.
Die Erinnerung ist unwillkürlich. Sie kann so stark sein, dass man die Erfahrung wieder durchlebt. Betroffene sind unfähig, das Ereignis als etwas aus der Vergangenheit zu erkennen. Der Flashback entzieht sich der willentlichen Kontrolle.
Es gibt viele Auslöser
Verursacht durch einen Schlüsselreiz durchlebt die betroffene Person das ehemalige Erlebnis wieder. Es ist so, als wäre die Zeit zurückgedreht worden um in der Vergangenheit zu leben.
Bei traumatisierten Menschen können Schlüsselreize, Beispielsweise uniformierte Menschen, Worte, Geräusche, Sirenen, Farben, Stimmungen, Gerüche, Orte, Jahrestage, Düfte, Gerüche, Stimmen wie ein Signal für eine Bedrohung wirken und zu Flashbacks führen.
Emotionale Flashbacks
Bindungsforscher sagen, dass wir in Beziehungen unmittelbar reagieren und diese Reaktionen bis zu 90 Prozent nichts mit dem Gegenüber oder dem gegenwärtigen Geschehen zu tun haben. Wir reagieren also auf Ereignisse aus der Vergangenheit.
Reaktion des Gehirn
Wenn es uns gelingt, zwischen dem Reiz und der Reaktion eine kurze Pause einzulegen, was sicherlich sehr anspruchsvoll ist, entsteht eine gewisse Wahlmöglichkeit. Vielleicht wird es so möglich, anders als gewohnt zu reagieren. Je länger wir Pause machen können, desto mehr Informationen kann das Gehirn verarbeiten. Womöglich kommst du dann zu einem anderen Schluss und hast die Freiheit, anders zu regiaeren als gewohnt.
Mögliche Fragen in dieser kurzen Pause:
Wo bin ich?
Welchen Tag, welches Datum haben wir heute?
In welchem Jahr bin ich?
Wer steht mir Gegenüber?
Was will diese Person von mir?
Noch ein zusätzlicher Tipp: Verurteile dich nicht, wenn es nicht immer gelingt. Freue dich daran, wenn die Reaktionsmuster ab und an «gesteuert» werden können. Schritt um Schritt zu mehr Leben und Lebendigkeit.
Bild: asael.ch