Farbenrausch

Übergänge

Wir stehen mitten im Übergang von einem nicht enden wollenden Sommer in den Herbst und dem nahen Winter. Das Licht dieser Jahreszeit hat sich verändert, ist klarer, reiner und bringt die ganze Farbenpracht zum Leuchten. Weisse Wolkenbilder die vorüberziehen, Nebelschwaden die mystische Stimmungen zaubern und Morgenlichter in allen Farbschattierungen.

Der blaue Himmel bildet einen eindrücklichen Kontrast zum Reichtum der herbstlichen Töne. Gelb, Orange, Ocker, Signalgelb, Golden, Goldgelb, Birkengelb, Herbstgelb, Braungelb, Braunbeige, Kastanienbraun, Ginkogelb, Rot, sogar das Braun leuchtet.

Wenn ich den Wandel der Jahreszeit beobachte und den unterschiedlichen Rhythmus wahrnehme taucht die Frage in mir auf, wie das Loslassen  für die Blätter ist. Es gibt von der Natur her das Zurückziehen des Saftstromes. Der Baum geht in die Winterpause, sammelt die Kräfte für den Frühling. Daher kommt der Farbenrausch und letztendlich das Loslassen des Laubes. Doch wenn ich weiter beobachte ist das ganz unterschiedlich. Einige Blätter sind sogar noch grün. Bei den Buchen und Eichen werden sie meist an der Pflanze braun und lassen im Frühling los, machmal erst wenn bereits der neue Austrieb beginnt.

Wie erlebst du dieses Loslassen?

Ebenso gibt es für mich Dinge, von denen ich mich nicht gerne trenne, auch wenn der Verstand schon lange weiss, dass es notwendig ist. Manchmal geht die Trennung leicht und manchmal ist es mit viel Schmerz und Tränen verbunden. Gewohnheiten sind bindend auch wenn sie uns nicht gut tun. Sie sind vertraut und geben eine Form von Sicherheit. Wieso also loslassen?