Identifikation

Identifikation und Introjektion

Identifikation (gleichsetzen, einfühlen in einen anderen Menschen)

Wenn wir uns mit Vater oder Mutter identifizieren übernehmen wir die Verhaltensweisen und Werte von ihnen. Wir wollen so sein wie sie und ahmen das im Spiel nach. Das Mädchen wickelt die Puppe und fühlt sich in diesem Moment wie die Mutter.  Die Jungs mähen den Rasen wie der Vater und laufen im Gänseschritt hinterher. Später wollen sie männlich und stark sein. (Geschlechterrollen) So lernt das Kind sich in andere Menschen hineinzuversetzen und der Erwachsene wird zum Ich Ideal. Wenn ich das erreiche bin ich zufrieden. 

Identifikation unter Angst 

Als Kinder sind wir verletzlich und auf Schutz und Fürsorge angewiesen. Wir wollen dazugehören. Öfters wird ein Kind zum Sündenbock der Familie und wird so ausgeschlossen. 

Identifikation unter Aggression

Der Gewalt und Aggression der Eltern sind wir hilflos ausgeliefert. Das kann dazu führen, dass wir glauben selber Schuld zu sein und Gewalt und Schläge verdient haben. Wir übernehmen diese Überzeugungen. Somit sind wir mit unseren Eltern indentifiziert und machen oft bei unseren Kinder das Gleiche. Ein Klaps hat noch niemandem geschadet.

Introjektion

Frühe Identifikationen werden auch als Introjektionen bezeichnet. Sie sind fest mit dem ich verbunden. Introjizierte Normen und Werte werden im Laufe der Entwicklung passiv und ohne eigene freie Entscheidung des Kindes von aussen eingegeben und  können daher von der eigenen Persönlichkeit abweichen.
Ich gehe so mit mir um, wie früher meine Mutter mit mir umgegangen ist und das im Positiven wie im Negativen. Man könnte sagen, Introjektion ist, wie du Mama mich damals behandelt hast, so behandele ich mich heute selber.

Introjektion versus Projektion (vorwerfen)

Vielen ist der Begriff Projektion bekannt. Wir laden Gefühle oder Eigenschaften, die wir selbst oft unbewusst haben, auf andere ab. Der Trainer war heute aber schlecht gelaunt und merken gar nicht, dass wir selbst schlecht gelaunt waren.