Sicherheit

Bindung als Grundlage für Beziehungsfähigkeit

Das wohl wichtigste für eine gesunde Entwicklung ist eine zuverlässige, konstante Bindung. Sie gibt uns das Rüstzeug für Vertrauen und Offenheit. Diese Bindung beginnt meiner Auffassung nach bereits vorgeburtlich zu wachsen. Wenn die Haltung der werdenden Mutter ängstlich, unsicher, möglicherweise ablehnend ist, hinterlässt das beim Fötus Spuren, je nach Konstitution vielleicht tiefe Spuren.

Wie die Bindung wächst

Nach der Geburt ist für eine haltgebende, sichere Bindung entscheidend, wie die ersten Stunden zwischen Mutter und Kind sind. Wieviel Zeit wird eingeräumt sich auf den jeweiligen Rhythmus des Anderen einzustimmen. Dazu braucht es Körperkontakt, Liebe, Mutters Brust, Berührung, Zartheit, Duft des Anderen, Stimmen, Glück, Wärme, Fürsorge, Schutz, Stille, Raum um anzukommen, Orientierung finden und Sein dürfen.
So wie ich es erlebe und beobachte ist es die Grundlage für das weitere Leben wie sicher sich jemand gebunden fühlt. Das wiederum ist hilfreich für Vertrauen, Sicherheit, Schutz, Zufriedenheit und Wohlbefinden. Man nennt es Urvertrauen.

Bei Bedrohung, Angst oder Schmerz sucht ein sicher gebundenes Kind Schutz und Beruhigung bei seinen Bezugspersonen, wo eine angemessene sowie prompte Reaktion starke Frustration beim Kind verhindert und den Stress im Nervensystem reguliert.
Aufgrund von elterlicher Feinfühligkeit entwickeln Sprösslinge eine große Zuversicht in die Verfügbarkeit der Bindungsperson. Das Bindungsverhalten besteht aus verschiedenen Verhaltensweisen wie Lächeln, Schreien, Festklammern, Zur-Mutter-Krabbeln, Suchen der Bindungsperson, Körperkontakt und mehr.
Die Eltern erfüllen in einer derartigen Bindung die Rolle eines sicheren Hafen.

Kann dies nicht zur Verfügung gestellt werden, entwickeln sich Verhaltensweisen wie Erstarren, Im-Kreis-Drehen, Schaukeln, monotone und stereotype Bewegungen sowie Emotionslosigkeit. Diese Kinder haben keine Verhaltensstrategie in Stresssituationen, um mit der Trennung und Wiedervereinigung umzugehen. Die Angst lähmt, lässt sie erstarren und überfordert. Vorherrschende Gefühle sind Ohnmacht, Überwältigung, Isolation, Einsamkeit, Gefühllosigkeit, Hilflosigkeit und Kontrollverlust. Zwänge entstehen.