Versagen

Im Volksmund heisst es: Wer rastet, der rostet

Für viele ist Stillstand irritierend da er mit Versagen gleichgesetzt wird. Es muss immer was los sein. Du musst aktiv sein, flexibel, nicht stehen bleiben, nichts versäumen, dich zeigen, zu deiner wahren Grösse finden, in allem dazugehören ansonsten zieht das Leben an dir vorbei. Ich darf auf keinen Fall passiv sein. Da habe ich noch Entwicklungspotential, hier kann ich mich verbessern und weiter an mir arbeiten. 

Dieser hohe Rhythmus hat zur Folge, dass wir uns verlieren, von uns entfernen und mitreissen lassen in einen Aktivitätsstrudel. In Unruhe sein wird gleichgesetzt mit aktiv sein. Aktiv sein bedeutet jung und attraktiv sein. Es gibt Dinge, die wir nicht wahrhaben wollen, da präsentiert sich dieses Getriebensein als willkommenen Ablenkung. Ich mache etwas, auch wenn es nicht mir nicht entspricht.

Wenn wir Stillstand mit Versagen gleichsetzen nehmen wir ihm eine wichtige Kraft. Für mich ist er sehr nährend. Stille bekommt Raum. Im Innehalten entstehen neue Ideen. Die Kreativität kommt zum tragen. Die Unterbrechung macht es einfacher, der leisen Stimme des Körpers zu folgen. Lauschen, hinhören, fühlen, wahrnehmen. Das Vertrauen wächst .

Reflektionsfragen

  • Ist das Fehlen von Unruhe Stillstand?
  • Ist die Stille und die Leere nach der Unruhe auszuhalten?
  • Macht die Leere ohnmächtig?
  • Wie gestaltest du Leerräume? 
  • Darf es still sein?
  • Hältst du Stillstand aus?
  • Was fängst du mit dir an, wenn es plötzlich still wird?
  • Wie ist das Leben in der Stille? 
  • Gibt es da nur Langeweile?
  • Wie gehst du mit Phasen um, in denen scheinbar nichts passiert?
  • Bringt dich Gleichförmigkeit und Eintönigkeit in Stress?
  • Wie hast du es mit Langweile?
  • Was macht es mit dir wenn du träge bist?
  • Können Ruhe und Stille erstrebenswert sein?